Friedhöfe
Waldfriedhof
Der Waldfriedhof ist 18,4 ha groß und umfasst ca. 15.000 Grabstellen. Hier gibt es diverse Bestattungsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Grabarten. Es gibt eine Große Trauerhalle mit 60 Sitzplätzen, sowie einen Andachtsraum mit Platz für bis zu 10 Personen. Auf dem Waldfriedhof befinden sich der Wirtschaftshof und das Verwaltungsgebäude der Friedhöfe der Stadt Eberswalde. Neben mehreren Kriegsgräberstätten befindet sich hier auch das sowjetische Ehrenmahl der Stadt Eberswalde. Der Waldfriedhof mit seinem alten Baumbestand fremdländischer Baumarten und seiner Reichhaltigkeit an Sträuchern und Bodendeckern gleicht einer Parkanlage. Besonders der Bestand an alten Scheinzypressen, Douglasien und das Revier 42 mit seinem waldähnlichen Rhododendronbestand laden zum Spazieren und Entdecken ein. Die vielen interessanten historischen Grabmale berichten über die wechselhafte Geschichte der Stadt Eberswalde. Besonders in und um die historischen Terrassen sind bedeutende Persönlichkeiten der Eberswalder Stadtgeschichte bestattet. Auf dem Waldfriedhof fanden bekannte Forstprofessoren, Künstler, Ehrenbürger, Baumeister und Führer der Arbeiterbewegung Ihre letzte Ruhestätte. Der Waldfriedhof bietet einen hohen Grad der Barrierefreiheit und eine behindertengerechte Toilette.
Friedhof Finow
Der 3,5 ha große Friedhof in der Biesenthaler Straße in Eberswalde-Finow wurde Ende des 19. Jahrhundert angelegt. Durch das starke Bevölkerungswachstum wurde der ursprüngliche Friedhof an der Kirche Finow zu klein und ein Ausweichfriedhof am Stadtrand musste geschaffen werden. Durch das im Jahre 1911 erbaute Friedhofsportal von Wilhelm Hoppe, das 2001/2002 restauriert wurde, kommt man entlang einer alten Lindenallee zur Trauerhalle. Die Trauerhalle erbaut im neogotischen Stil Anfang des 20. Jahrhundert ist saniert und beheizt und durch seine neue Innenausstattung modern und attraktiv. 46 Personen können hier sitzend der Trauerfeier beiwohnen. Neben Urnen- und Erdwahlgräbern gibt es ebenso anonyme Urnengemeinschaftsanlagen, so wie Urnengemeinschaftsanlagen mit Platte und Reihengräber. Die sanitären Einrichtungen sind zu den Öffnungszeiten der Verwaltung zugänglich.
Friedhof Kupferhammer
Der Friedhof Kupferhammer geht auf die Siedlung Kupferhammer zurück, die im Mai 1936 der Stadt Eberswalde angegliedert wurde. Der 3000 m² große Begräbnisplatz wurde 1905 ausgewiesen und wurde bis zum Jahr 2011 aktiv genutzt. Mit der Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung vom 25.03.2011 die Schließung von Friedhofsteilen und Friedhöfen im Stadtgebiet durchzuführen wurde der Friedhof Kupferhammer aus der Nutzung genommen. Es werden somit keine neuen Gräber vergeben und die Nutzungsrechte bestehender Wahlgräber werden nicht mehr verlängert. Eine Ausnahme kann für Ehepartner von auf dem Friedhof bestatteter Verstorbener eingeräumt werden. Diese können auf Wunsch dort bestattet werden und die Nutzungszeit wird bis zum Ende der Liegezeit der Verstorbenen verlängert. Auf dem Friedhof Kupferhammer steht eine Kapelle mit einer einfachen Ausstattung und 16 Sitzplätzen.
Friedhof Messingwerk
Der Friedhof Messingwerk gehört zur Messingwerksiedlung, der mit über 300 Jahren ältesten Werkssiedlung des Landes Brandenburg. Angelegt wurde der Friedhof 1925/1926 und ist als einheitliches Friedhofsgelände geplant und gebaut. Das Ensemble mit Backsteinkapelle und schmiedeeisernem Zaun und Tor steht in der Baudenkmahl-Liste des Landes Brandenburg. 1995/1996 wurden Tor und Kapelle saniert und 2005/2006 wurde der Zaun erneuert. Seit 2007 wurde die Kapelle kontinuierlich saniert. Das Dach und die Fugen der Außenwände sind saniert und im Jahr 2017 wurden Teile des Innerraumes verputzt und gestrichen. Auf dem Friedhof finden sich die Grabarten Reihengrab, Urnenreihengrab, Urnenwahlgräber und Erdwahlgräber. Sanitäreinrichtungen sind nicht vorhanden und es steht keine Strom-Versorgung zur Verfügung.
Friedhof Spechthausen
Der Friedhof Spechthausen gehört zur Siedlung um die Papierfabrikfabrik. Er wurde Anfang des 19. Jahrundert als Privatbesitz der Familie Ebart, die über Generationen die Besitzer waren, angelegt. Die Kapelle mit der Inschrift "Ruhestätte der Familie Ebart" stammt vermutlich auch aus dieser Zeit und dient nur noch selten als Ort für Trauerfeiern. 1929 wurde die 5304 m² große Fläche an die Gemeinde Spechthausen übergeben, die 2006 zu einem Ortsteil der Stadt Eberswalde wurde. Auf dem Friedhof befinden sich Urnenwahl- sowie Erdwahlgräber und ab dem Jahr 2018 wird es voraussichtlich einen Urnenhain und eine Urnengemeinschaftsanlage geben. Auf dem Friedhof in Spechthausen gibt es keine Toilette und auch keine Stromversorgung.
Alter und Neuer Jüdischer Friedhof
Der Alte Jüdische Friedhof wurde bereits 1751 an der Oderberger Straße angelegt, 1851 erweitert und 1862 mit einer Mauer aus Ziegelsteinen umgeben. Er hat eine Fläche von 975 m² und der älteste erhaltene Stein stammt von 1784. Im Jahr 1924 wurde ein zweiter Jüdischer Friedhof angrenzend an den Waldfriedhof Eberswalde angelegt. Auf diesem befinden sich 53 Grabsteine.
FAQ
Unmittelbar nach dem Tod ist ein Arzt zu verständigen, um den Tod offiziell festzustellen zu lassen. Dieser stellt dann den Totenschein aus. Dann benachrichtigt man die engsten Angehörigen um die Vorgehensweise festzulegen. Anschließend wird ein Bestatter gewählt der den Transport zur Leichenhalle durchführen muss und der die weitere Verfahrensweise erläutern wird. Der Verstorbene muss erst 24 Stunden nach dem versterben in die Leichenhalle und darf erst nach der Leichenschau überführt werden. Die Informationen zu Verträge und Verfügungen des Verstorbenen sind dann zu ermitteln und als Entscheidungsgrundlage bereit zu halten. (z.B. Testament, Vorsorgevertrag mit Bestattungsinstitut, Organspende, Willenserklärung zur Feuerbestattung).
In den ersten 36 Stunden ist es wichtig die Wohnung und vorhandene Tiere des Verstorbenen zu versorgen. Dann sollte man einen Bestatter auswählen der die Bestattung durchführen soll. Dazu kann man Preise und Leistungen vergleichen. Weiterhin muss man den Sterbefall beim Standesamt melden oder vom Bestatter melden lassen um eine Sterbeurkunde zu erhalten. Alle zuständigen Behörden sind im Folgenden über das Versterbendes des Angehörigen zu Informiere z.B. Nachlassgericht (Testament) Krankenkasse, Lebens und Unfallversicherungen. Durch den Bestatter informiert man die Friedhofsverwaltung und legt Bestattungsart, -form und Zeitpunkt fest.
Eine Bestattung ist die Übergabe des Leichnams in ein anders Element. In Deutschland werden Bestattungen unterteilt in Erdbestattungen und Feuerbestattungen. Die Beisetzung ist ein Teil der Feuerbestattung, wobei die Bestattung erst mit der Beisetzung der Urne in eine Grabstelle beendet ist.
Es gibt zwei Formen der Bestattung. Die Erdbestattung erfolgt im Sarg. Das Erdwahlgrab, Erdreihengrab, das anonyme Erdgrab und Wiesengrab dient zur Aufnahme der Verstorbenen. Bei der Feuerbestattung findet die Einäscherung im Krematorium statt und die Überreste werden in einer Urne in einem Urnengrab beigesetzt. Erst mit der Beisetzung ist dann die Bestattung beendet. Eine Bestattung kann frühestens nach 48 Stunden stattfinden. Bei Erdbestattungen sollte die Bestattung am fünften Tag und spätestens zehn Tage nach Eintritt des Todes erfolgen. Bei Feuerbestattungen sind die Verstorbenen spätestens am vierten Tag nach Eintritt des Todes dem Krematorium zuzuführen. Die Urne muss dann innerhalb von 3 Monaten beigesetzt werden.
Wahlgrabstätten, die auch Familiengrabstätten genannt werden, sind sowohl für Urnen als auch für Erdbestattungen gedacht. Der Name Familiengrabstätte beschreibt gut die Funktion der Grabstätten, die auf 30 Jahre Nutzungszeit erworben wird und dann verlängert werden kann. Die Wahlgrabstätte steht für beständige Grabnutzung und Grabpflege und ist für Familien, die standorttreu zum Teil über Generation die gleiche Grabstelle nutzen, gedacht. Dem gegenüber stehen die vielgestaltigen Reihengräber, die auf eine Nutzungszeit von 15 Jahren für Urnen,-bzw. 20 Jahre für Erdreihengräber begrenzt sind. Nach der Nutzungszeit durch den Nutzungsberechtigten fällt die Grabstätte wieder in die Verantwortlichkeit der Friedhofsverwaltung. Bei Reihengrabstätten wird die Rahmenbepflanzung durch die Friedhofverwaltung vorgeben, aber die eigentliche Grabpflege erfolgt durch die Nutzungsberechtigten. Eine Dauergrabpflege durch Grabpflegeunternehmen kann in diesem Fall beauftragt werden.
Wahlgräber werden grundsätzlich durch die Nutzungsberechtigten gepflegt. Auch bei den Erd- und Urnenreihengräbern ist eine individuelle Grabgestaltung möglich und eine Grabpflege nötig. Das Pflegen einer Grabstelle kann ein wichtiger Teil der Trauerverarbeitung sein. Die Grenzen der individuellen Grabgestaltung werden durch die Friedhofssatzung vorgegeben. Durch die Friedhofsverwaltung werden folgende Grabarten in der Rahmengestaltung hergerichtet und gepflegt: Die Urnen- und Erdgemeinschaftsanlagen sowie die Sonderformen Urnenhaine, Wiesengräber und Erinnerungsgarten und Blumenwiese.
Bei den Wahlgrabstellen, den Wiesengräbern und Urnengemeinschaftsanlagen mit Platte ist die Kennzeichnung durch ein Grabmahl (z.B. Grabstein) liegend oder stehend verpflichtend. Anonyme Erd- und Urnengemeinschaftsgräber erhalten keine Kennzeichnung und die Beisetzung erfolgt ohne das Beisein der Angehörigen. Bei den übrigen Bestattungsarten steht es den Nutzungsberechtigten frei, ob sie das Grab kennzeichnen. Entscheiden Sie sich jedoch für eine Kennzeichnung, dann sind die Vorgaben der Friedhofssatzung zu berücksichtigen.
Die Liege- oder Ruhezeit beträgt auf den Friedhöfen der Stadt Eberswalde 15 Jahre für Urnengräber und 20 Jahre für Erdgräber. Es handelt sich dabei um die Mindestliegezeit, d.h. die Zeit, die eine Urne oder ein Sarg unangetastet im Boden verbleiben muss, die sogenannte Totenruhe. Bei Wahlgräbern kann der Nutzungsberechtigte eine Grabstelle für 30 Jahre erwerben. Hierbei handelt es sich dann um die Nutzungszeit.
Als Nutzungsberechtigter sind Sie verpflichtet die Grabstelle über den Zeitraum der Liegezeit oder der erworbenen Nutzungszeit zu pflegen. Mit Ablauf der Liegezeit können Sie einen Antrag auf Rücknahme des Nutzungsrechtes stellen. Dies gilt für Wahlgräber deren Nutzungszeit die Liegezeit überschreitet. Dem Verzicht auf eine Grabstelle folgt in den meisten Fällen eine Beräumung der Grabstelle. Für alternative Grabformen, zum Beispiel der Urnenhain, übernimmt der Friedhof für 15 Jahre die Pflege der Grabstelle.
Nur Personen mit einer attestierten Gehbehinderung dürfen mit Ihrem Auto auf den Friedhof fahren. Dann erhalten sie auf Antrag und gegen eine Jahresgebühr von 39 € eine Auffahrgenehmigung und einen Schlüssel für das Tor an der Tramper Chaussee.
Oberstes Gebot sollte es sein, die Totenruhe nicht zu stören. Eine Umbettung darf nur erfolgen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Dieser ist bei einem Umzug innerhalb der gesetzlichen Liegezeit von 15 Jahren nicht gegeben. Nach der gesetzlich vorgeschriebene Ruhzeit ist das Umsetzen von Urnen möglich, wenn von einer anderen Friedhofsverwaltung ein Urnenanforderungsschein gesendet wurde. In diesem muss nachgewiesen werden, wo die Urne erneut beigesetzt wird. Das Exhumieren und das erneute Beisetzen muss von einem Bestatter durchgeführt werden. Bei Erdgräbern ist das Entnehmen des Leichnams innerhalb der Liegezeit in der Regel untersagt und bedarf in Ausnahmefällen einer Genehmigung der Gesundheitsbehörde. Bei einem Verzicht auf eine Grabstelle durch das Umsetzen auf einen anderen Bestattungsort wird kein Geld zurück erstattet und die neue Grabstätte muss im vollen Umfang bezahlt werden.
In Brandenburg sind die Eltern von Lebendgeburten und Fehl- /Totgeburten über 1000g bestattungspflichtig. Wenn ein Kind bestattet werden soll, bedeutet dies, dass die Eltern die Bestattung beauftragen und bezahlen müssen. Fehl- und totgeborene Kinder unter 1.000 g können von Ihren Eltern bestattet werden. Wenn Sie für Ihr fehl- oder totgeborenes Kind unter 1000g eine Bestattung wünschen sollten Sie dies im Krankenhaus ausdrücklich verlangen. Sie können aber auch auf ihr Bestattungsrecht verzichten. In diesem Moment übergeben Sie den Körper ihres Kindes in die Obhut des örtlichen Krankenhauses. Das Thema Sternenkinder wird in Eberswalde sehr sensibel behandelt. Das GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde bewahrt die Sternenkinder vorerst auf. In regelmäßigen Abständen werden die Kinder unter 1000g in einem kompostierbaren Gefäß auf dem Waldfriedhof in einer Gemeinschaftsanlage beigesetzt. Durchgeführt wird die Beisetzungen von den Mitgliedern der Initiative Sternkinder Barnim. Eine Andacht in der Trauerhalle wird durch den Krankenhausseelsorger Dr. Andreas Reich begleitet. Diese Beisetzung und Trauerfeier sind für trauernden Familien kostenfrei. Die Friedhofsverwaltung und die Sternenkinder Barnim sind für Sie da.
Jährlich werden die stehenden Grabsteine auf den Friedhöfen der Stadt Eberswalde einer Standsicherheitsuntersuchung unterzogen. Werden hierbei Mängel in der Standsicherheit festgestellt, werden die Grabmahle vermerkt und mit einem Aufkleber versehen. Ist die Standsicherheit von Grabmahlen nicht mehr gegeben, ist der Nutzungsberechtigte angewiesen unverzüglich zu handeln. Wird der ordnungswidrige Zustand trotz schriftlicher Aufforderung der Friedhofsverwaltung nicht behoben, kann die Friedhofsverwaltung auf Kosten des Nutzungsberechtigten die Standsicherheit herstellen lassen. Weiterhin werden Gefahrensteine bei akuter Gefährdung durch das Friedhofpersonal vom Sockel auf das Grab gelegt.
Grabarten
Urnenwahlgräber
Urnenwahlgräber werden für eine Nutzungszeit von 30 Jahren vergeben. Die Größe ist bei einer Zweier- Urnengrabstelle meist 1,00 m x 1,00 m groß und es besteht die Möglichkeit zwei weitere Urnen beizusetzen. Urnenwahlgräber werden durch die Angehörigen gestaltet und gepflegt. Neue Liegezeiten werden mit bestehenden Nutzungszeiten verrechnet.
Erdreihengräber
Diese Grabart wird im Todesfall für die Zeit der Nutzungszeit von 20 Jahre an Verstorbene vergeben. Die Grabstellen werden der Reihe nach vergeben und die Pflege und Gestaltung obliegt unter Vorgaben dem Grabnutzungsberechtigen.
Urnenreihengräber
Diese Grabart wird im Todesfall für die Zeit der Nutzung von 15 Jahre an Verstorbene vergeben. Die Grabstellen werden der Reihe nach vergeben und die Pflege und Gestaltung obliegt unter Vorgaben dem Grabnutzungsberechtigen.
Wiesengräber
Wiesengräber sind einstellige Grabstätten für Köperbestattungen und Urnenbeisetzungen die keine Pflege erfordern. Die Grabstellen sind 2,50 m x 1,50 m groß und mit Rasen gestaltet und mit einem Grabstein versehen. Individuelle Planzungen sind nicht vorgesehen. Die Pflege erfolgt durch die Friedhofsverwaltung. Die Nutzungszeit beträgt 15 – 20 Jahre.
Anonyme Erdgemeinschaftsanlage
Bei Anonymen Erdgemeinschaftsanlagen gibt es keine Kennzeichnung der Grabposition der Bestatteten. Die Anlage ist mit Rasen gestaltet und wird durch die Friedhofsverwaltung gepflegt. In der Nutzungszeit von 20 Jahren können auf vorbereiteten Ablageplätzen Blumen und Kränze niedergelegt werden.
Anonyme Urnengemeinschaftsanlage
Bei anonymen Urnengemeinschaftsanlagen gibt es keine Kennzeichnung der Grabposition der Verstorbenen. Die Anlage ist mit Rasen gestaltet und wird durch die Friedhofsverwaltung gepflegt. In der Nutzungszeit von 15 Jahren können auf vorbereiteten Ablageplätzen Blumen und Kränze niedergelegt werden.
Urnenhain
Die Urnengrabstellen befinden sich unter Bäumen oder auf ehemaligen Großgrabstellen in einem besonderen Umfeld. Abmaße und Gestalltungsform der Fläche, der Gedenksteine und Tafeln sind dem jeweiligen Urnenhain angepasst. Die Beisetzungsfläche bleibt naturbelassen und wird von der Stadt extensiv gepflegt. Das Niederlegen von Grabschmuck ist nicht gestattet. Die Nutzungszeit beträgt 15 Jahre.
Urnengemeinschaftsanlage mit Platte
In dieser Grabart beträgt die Nutzungszeit 15 Jahre. Die Grabanlagen variieren in Ihrer Größe und Struktur. Die Abdeckung der Grabstelle durch eine liegende Grabplatte in der Größe 35 x 15 cm ist verpflichtend. Grabschmuck wird an vorgegebenen Ablageplätzen abgelegt und die Pflege erfolgt durch die Friedhofsverwaltung.
Erinnerungsgarten
Hierbei handelt es sich um einen Platz zur Beisetzung von Urnen unter einen Kirschbaum in ein gärtnerisch modernes, ansprechendes Umfeld. Die Grabstätten sind 0,25 m² groß und es kann eine zweite Urne in einen äußeren Radius beigesetzt werden. Diese Grabstellen können für die Partner des Verstorbenen reserviert werden. Die Nutzungszeit beträgt 15 Jahre. Eine namentliche Kennzeichnung kann auf Gedenkstelen mit Steinplatten L/B/T 30x15x2 cm im Kirschgarten erfolgen. Der Grabschmuck kann an ausgewiesenen Stellen niedergelegt werden.
Patenschaftsgrabstätten
Natürliche und juristische Personen können Patenschaften an historischen zum Teil denkmalgeschützten Grabanlagen übernehmen. Sie erhalten damit das Recht, unter Verleihung eines Nutzungsrechtes dort beizusetzen. Sie sind im Gegenzug verpflichtet, die Anlage mit Übernahme der Patenschaft in Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung und der Denkmalschutzbehörde instand zu setzen und zu unterhalten.
Rhododendronhain
Bei dieser Grabart handelt es Sich um einer Platz zur Beisetzung von Urnen in einer waldähnlichen Umgebung die geprägt ist durch Ihren außergewöhnlichen Bestand an alten Rhododendronpflanzen. Die Grabstellen werden im Kreis um eine Holzpalisade angeordnet und sind 0,25 m² groß und es kann eine zweite Urne in einen äußeren Radius beigesetzt werden. Diese Grabstellen können für die Partner des Verstorbenen reserviert werden. Die namentliche Kennzeichnung kann über ein individuell gestaltetes Edelstahlschild in der Größe 14 x 9 cm erfolgen. Die Nutzungszeit beträgt 15 Jahre.
Blumenwiese (Aschestreuwiese)
Auf der Blumenwiese kann die Asche des Verstorbenen von den Angehörigen oder dem Bestatter verstreut werden. An einer Holzstele kann einen individuelle Kennzeichnung erfolgen. Blumen und Kränze können an einen Blumenablage abgelegt werden.
Sondergrabstätte für Tot- und Fehlgeborene
In diesen Grabstellen können Sternenkinder von Ihren Eltern beigesetzt werden. Als Sternekinder bezeichnet man ungeborenes Leben unter 1000 g das laut Brandenburgischen Bestattungsgesetz nicht bestattet werden muss. Die Eltern können den Leichnam ihres Kindes zum einen der Obhut des Krankhauses und der Initiative Sternenkinder Barnim übergeben. In diesem Fall werden die Sternenkinder in einer Gruppe gemeinsam in einer kostenfreien Gemeinschaftsanlage beigesetzt. Eine weitere Kostenpflichtige Variante ist die Individuelle Beisetzung in einem Reihengrab. Es handelt sich um einstellige Grabstellen, die der Reihe nach belegt wird. Die Nutzungszeit beträgt 10 Jahre. Die Grabstelle kann nachgekauft werden. Die Angehörigen haben für die Dauer der Nutzung die Pflicht zur Pflege.
Ehrenmähler
Denkmal und Grabstätte der Zwangsarbeiter in Eberswalde
Auf dem Gelände im östlichsten Revier 51 des Waldfriedhofes befindet sich die Grabanlage von Zwangsarbeitern, die in der Zeit des Nationalsozialismus in Eberswalde verstarben. Hier wurden 109 Bürger der damaligen Sowjetunion, 39 Töchter und Söhne Polens, ein junger Kroate und eine Bürgerin Luxemburgs bestattet. Die Inschrift auf der Gedenkmauer lautet: "Faschistische Willkür entriss sie dem Heimatboden und verschleppte sie zur Zwangsarbeit für die blutigen Ziele des Imperialismus. Sie wurden Opfer des Faschismus und Militarismus in den Jahren des zweiten Weltkrieges. Das freie deutsche Volk ehrt ihre letzte Ruhestätte wie die seiner Brüder und Schwestern."
Garnisonsfriedhof
Der Garnisonsfriedhof der sowjetischen Streitkräfte der ehemaligen Garnison Eberswalde wurde an der Heegermühler Straße auf der Grundlage des SAMAD-Befehls Nr. 17 vom 15.04.1946 angelegt. Auf dem Friedhof wurden zwischen 1949 und 1967 855 verstorbene Sowjetbürger beigesetzt. Unter Ihnen zahlreiche Kinder, die infolge von Kriegsverletzungen , Unfällen und Krankheiten verstarben. Der Friedhof steht unter Kriegsgräberschutz und wird somit auf Dauer von der Friedhofsverwaltung Eberswalde gepflegt. Im Jahr 2008/2009 wurde der Friedhof von der Stadt Eberswalde mit Hilfe des Landkreises Barnim und des Landes Brandenburg umfangreich rekonstruiert. Durch den Garnisonsfriedhof manifestierte sich an öffentlicher Stelle die über Jahrzehnte prägende Präsenz der sowjetischen Streitkräfte im Stadtbild von Eberswalde.
Gedenkstätte Schützenregiment und Soldatengräber
Auf zwei Standorten des Waldfriedhofes gibt es Anlagen der Deutschen Kriegsgräberfürsorge. Die Anlage Gedenkstätte des Schützenregimentes 3 (1939-1945) wurde 1994 neu gestaltet und erinnert an die Gefallenen des zweiten Weltkrieges. Auf den Steinkreuzen finden sich namenlose Soldaten unter bekannten gefallenen Opfern des Krieges. Hier findet die jährliche Feierstunde zum Gedenken an die gefallen deutschen Soldaten statt. Auf den deutschen Kriegsgräberstätten wurden 460 deutsche Soldaten bestattet. Auf einer Tafel im Revier 32 steht folgendes Zitat: "Ich möcht was drum geben, genau zu wissen für wen eigentlich die Taten getan worden sind von denen man öffentlich sagt sie waren für das Vaterland getan worden." (Georg Christoph Lichtenberg)
Sowjetisches Ehrenmal
(Gestaltung 1. 1949 / 2. 1967 / 3. 1985)
Auf dem Waldfriedhof befindet sich die Gedenkstätte für die im Kampf um die Stadt Eberswalde gefallenen 328 Soldaten der Roten Armee. Das an der Freienwalder Straße gelegene und 1985 letztmalig überarbeitete und eingeweihte Sowjetische Ehrenmal gehört in den Aufgabenbereich der Friedhofsverwaltung Eberswalde.Auf dem 5000 m ² großem Areal steht das Denkmal aus Sandstein mit einem Stern auf der Spitze. Das Denkmal steht auf einer stumpfen Erdpyramide die durch Treppenstufen zu erreichen ist. Der Haupteingang ist aus Bruchstein mit einem Tor aus Stahl, das in seiner Gestaltung an Bajonette erinnert. Eine Allee aus Hainbuche flankiert den Zugang zum Denkmal.Links und rechts des Denkmales stehen 1,20 x 2,0 m große Sandsteinwände auf denen Granittafeln angebracht sind, die Auskunft über die Namen und Dienstgrad der gefallenen sowjetischen Soldaten geben. Die Inschrift auf dem Denkmal lautet: "Ewiger Ruhm den im Kampf für die Befreiung vom Faschismus gefallenen sowjetischen Soldaten." Die vormaligen Denkmale auf dem Pyramidenstumpf waren ab 1949 ein Obelisk aus Backstein, ab 1967 ein Gedenkstein aus Granit und schließlich 1985 ein Mahnmal aus Sandstein.
Feldjägerdenkmal
Dass auf dem Waldfriedhof in Eberswalde ein "Feldjägerstein" als Denkmal errichtet und am 24. November 1922 eingeweiht wurde, ist der Forstlichen Lehre in Eberswalde geschuldet. Das preußische Reitende-Feldjäger-Corps, ein von König Friedrich II. von Preußen im Jahr 1740 aufgestellter Truppenteil, studierte in Friedenstagen an der Forstakademie Eberswalde. Die Söhne von Forstleuten wurden zu "Capitaines de Guides" ernannt und sollten die preußische Armee mit guten Wegweisern und Boten versorgen. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurden die Feldjäger durch kriegsministerielle Verfügung zum 1. Oktober 1919 als das "Reitende-Feldjäger-Corps" (RFC) aufgelöst. Damit hatte die "viertälteste Truppengattung" der preußischen Armee aufgehört zu existieren. Doch noch ehe die Auflösung des Reitenden Feldjäger-Corps ausgesprochen war, gingen alte und junge Feldjäger daran, auf der Basis bereits vorhandener Strukturen eine "Feldjägergesellschaft", heute "Feldjägerverein e.V.", in Eberswalde zu gründen. Ein Findling aus dem märkischem Wald fand sich, kaum 150 Meter vom Denkmalsplatz entfernt. Gekrönt wurde der Stein von einem sterbenden Adler. Die Lichter verhangen und die Fänge in den Stein gekrampft. Mit einer Beschriftung in goldenen Buchstaben. "Das Reitende Feldjäger Corps von 1740 – 1919 Seinen Gefallenen." "Wenn man einen Feldjäger einen Befehl übergeben hatte war man sich sicher." (Graf Moltke 24.11.1890)
Trauerhallen
Waldfriedhof
Die 1846 errichtete Trauerhalle hat 60 Sitzplätze und ist beheizt, hell und freundlich eingerichtet. An der Trauerhalle befindet sich zusätzlich ein kleiner Andachtsraum für 10 Personen. Gute Sanitäreinrichtungen und ein barrierefreier Zugang sind von der Südseite gegeben.
Kapelle Finow
Die Kapelle auf den Friedhof in Finow ist hell und ansprechend gestaltet. Die Kapelle ist beheizt und es stehen 46 Sitzplätze zur Verfügung. Die Sanitäreinrichtungen befinden sich unweit der Kapelle im Verwaltungsgebäude.
Kapelle Messingwerk
Die 1926 angelegte denkmahlgeschützte Backsteinkapelle ist neu saniert. Die Kapelle ist innen schlicht, unbeheizt und fasst 60 Trauernde, die auf Holzbänken Platz nehmen könne. Es sind keine Sanitäreinrichtungen sowie keine Stromversorgung vorhanden.
Kapelle Kupferhammer
Da der Friedhof Kupferhammer aus der Nutzung genommen wurde, finden nur sehr wenige Trauerfeiern in den Räumlichkeiten der Kapelle Kupferhammer statt. Die Kapelle ist klein und kann 12 Trauernde Sitzplätze bieten. Es gibt am Kupferhammer keine Toiletten.
Kapelle Spechthausen
Die Kapelle Spechthausen ist in einem sanierungsbedürftigen Zustand. 30 Trauernde könnten hier Platz nehmen. Es gibt keine Toiletten und auch kein Strom.
Historie Waldfriedhof
Die Stadt Eberswalde besaß schon im Mittelalter drei offizielle Friedhöfe. Zum einen war dies der Kirchhof um die Maria Magdalenen Kirche innerhalb der Stadtmauern, für dessen Nutzung gezahlt werden musste. Und zum anderen waren dies die zwei Hospitalfriedhöfe St.-Gertruds-Friedhof und St.-Georgs-Friedhof außerhalb der Stadtmauern. Diese waren kostenfrei und standen auch Reisenden offen. Der Friedhof um die Stadtkirche wurde im Jahr 1776 geschlossen. Im 14. Jahrhundert entstand vor dem Obertor eine der heiligen Gertrud geweihte Kapelle. Die Gertruds-Kapelle bildete eine Einheit mit Hospital und Armenfriedhof. Die geistliche Bruderschaft gab hier Reisenden, die oft mit Krankheit oder Seuche belastet waren, Unterkunft und Pflege. In ihrer Funktion als Quarantänestation und Hospital wurden hier auch Bürger der Stadt betreut. Im Pestjahr 1610 wurde der Hospitalfriedhof erstmals erweitert und wurde so zu einem Begräbnisplatz für alle Bürger der Stadt Eberswalde. Auf den Friedhöfen der Stadt wurden im 18. Jahrhundert Maulbeerbäume zur Seidengewinnung gepflanzt. Später wurden dann Pyramiden-, Zitterpappeln und Linden in Alleen gepflanzt. Auf dem Waldfriedhof wurden fremdländische Gehölze wie Douglasie und Scheinzypresse gepflanzt, die noch immer das Erscheinungsbild des Friedhofes prägen. Ab 1846 fand eine erste Erweiterung in Richtung des heutigen Friedhofes statt, die besonders durch den Bau der Trauerhalle in den Jahren 1875/1876 gekennzeichnet ist. 1903 erfolgte die Erweiterung der Friedhofsfläche auf 18,4 ha, was der heutigen Größe entspricht. Dank des Wirkens des Stadtgärtners Friedrich Schumann erhielt der Waldfriedhof seinen parkähnlichen Charakter und war zu seiner Zeit der schönste Friedhof der Provinz Brandenburg. Auf dem alten Teil des Waldfriedhofes findet man alte Grabmale u.a. von Dr. Bernhard Danckelmann, Carl Ludwig Gerber und den Gebrüdern Schickler. Auf dem Waldfriedhof sind weiterhin Grabsteine vieler namhafter Bürger der Stadt Eberswalde sowie Kriegsgräberanlagen, der Feldjägerstein, das Ehrenmal der Sowjetarmee und die Gedenkstätten zwangsverschleppter Ausländer vorhanden.
Eine Auswahl besonderer historischer Grabstätten
Clemens Schreiber (1838 - 1903)
Der Besitzer und Leiter der ersten deutschen Hufnagelfabrik am Kupferhammer Weg gegründet am 01.10.1871 ließ am 07.02.1883 als erster im Finowtal elektrisches Licht im Zwicksaal seiner Fabrik installieren. Grundlage der Hufnagelfabrik war die patentierte Hufnagelschmiedemaschine, die 1870 getestet und 1871 in Betrieb genommen wurde. Das Mausoleum für Clemens Schreiber im Revier 33 wurde vom Dresdner Architekt Baader geplant.
Dr. Bernhard Danckelmann (1831 - 1901)
Das Grabmal befindet sich auf dem alten Waldfriedhof und ein Denkmal zu seinen Ehren steht am Eingang zum Park am Weidendamm. Er war Landforstmeister, Forstakademiedirektor, Stadtrat und 1900 Ehrenbürger der Stadt Eberswalde. Sein besonderer Verdienst basiert auf der Einrichtung des forstwirtschaftlichen Versuchswesens 1871 in Eberswalde, mit den Abteilungen forstliche meteorologische, chemische, physikalische, pflanzenphysiologische und zoologische Station. Ab 1899 folgten noch die Abteilungen mykologisches und 1914 entomologisches Versuchswesen. Er war maßgebliche beteiligt an der Gründung der IUFRO des Internationaler Verband der Forstlichen Forschungsanstalten.
David Schickler (1755 - 1818)
Das Grabmal von David Schickler befindet sich auf dem alten Waldfriedhof. Der Namen ist eng verbunden mit der Stadterweiterung der Ruhlaer Messerschmieden in das Stadtgebiet von Eberswalde. Die Messerschmiedemanufaktur und Eisenwarenfabrik im Besitz der Familie Schickler wurde in dieser Zeit (1795) durch Wassermühlen entlang der Schwärze betrieben. David Schickler und Ernestine Elise Schickler legten einen Park an, der vom Zainhammer westwärts bis zum Wasserfall Herthateich führte und viele auswärtige Besucher anlockte. Die Schicklerschen Gärten waren ein großer Zugewinn für die Stadt Eberswalde. David Schickler förderte damit aktiv die Stadtentwicklung hin zu einer Industrie und Kurstadt. Weiterhin bildete diese außergewöhnliche Parkanlage die Grundlage des Zoologischen Gartens. Das Wohnhaus der Familie Schickler in der heutigen Schicklerstraße wurde später zum Sitz der forstlichen Lehranstalt (alte Forstakademie). 1817 wurde David Schickler die Ehrenbürgerschaft der Stadt Eberswalde verliehen.
Carl Ludwig Gerber (1700 - 1768)
Grabmal auf dem alten Waldfriedhof / liegend mit Lilien und Totenkopf. Der älteste gefundene Grabstein auf dem Waldfriedhof ist ein Sandstein in den eine umfassende Lobrede auf C.L. Gerber gehauen wurde. Folgend werden Auszüge aus der Inschrift der Grabplatte zitiert. "Leser ! Dieser Stein erzählet dir das geschwinde aber selige Ende des Weiland Wohlgeborenen und Hochgelahrten Herrn Carl Ludewig Gerber, gewesenen Kgl. Kriegs,- und Steuer Raths,, auch Commissarii des Uckermärkischen und Stopirischen Kreyses, geboren den 13.April 1700. Glücklich vermählete Er sich zweimal, zuerst mit Frau Charlotte Louise Strebelowin (Kammerfrau der Königin) und hernach mit Frau Maria Tugendreich Frommin und erzeugte aus letzter Ehe Seine Dorothea Louise Johanna Charlotte. Rühmlich schloß er seine Laufbahn, vom Alter und Ehre begleitet, den 1.May 1768 als ein Greis von 68 Jahren und 18 Tagen. Ein guter Christ, treuer Diener seines Königs, ein würdiger Gemahl, Vater, Menschenfreund. Ganz der ehrliche Mann! Das war Gerbers Größe. Verehrer sie, Leser, und segne seine Urne. Du aber, denke Dir, Daß der Tag des Todes besser sei denn der Tag der Geburt." […])
Dr. Ernst Ludwig Krause (Pseudonym Carus Sterne) (1839 - 1903)
Im Revier 3. Dreieck. Im Zusammenwirken mit Charles Darwin und Ernst Haeckel gab Dr. Ernst Ludwig Krause die Monatszeitschrift KOSMOS heraus. Er verbreitete die Lehren und Erkenntnisse von Charles Darwin, schrieb über Naturkulte, das nordische Troja, und über die "Botanische Systematik in Ihrem Verhältnis zur Morphologie." Weitere Titel des Schriftstellers sind u.a.: Werden und Vergehen. Eine Entwicklungsgeschichte des Naturganzen in gemeinverständlicher Fassung. Erster Band: Entwicklung der Erde und des Kosmos, der Pflanzen und der wirbellosen Tiere; Zweiter Band: Entwicklung der Wirbeltiere und des Menschen. Herbst- und Winterblumen. Eine Schilderung der heimischen Blumenwelt.
Die Grauen Schwestern von der heiligen Elisabeth
Im Revier 34 am Hauptweg. Viel Segen stiftete die 1872 begründete Stiftung der "Grauen Schwestern von der heiligen Elisabeth". Die Ersten zwei Schwerstern Dionysia Klich und Eligia Jupe wurden von Pfarrer Karl Seltmann eingeführt und leisteten Pflegearbeit in der Familie des späteren Sanitätsrats Dr. Köhler. 1887 taten schon fünf Schwestern Ihren Dienst und sie erhielten für Ihre selbstlose und uneigennützige Hilfe Holz, Unterkunft und eine finanzielle Beihilfe. Im Jahr 1891 zogen sie in die neue Schweizerstraße 11. Die bis zu 10 Schwestern leisteten ihren Dienst auch im 1 Weltkrieg in den Lazaretten und auf den Schlachtfeldern.
Annie Sandberg (1871 - 1928) und Justizrat Ludwig Sandberg (1857 - 1936)
Auf den Terrassen. Ludwig Sandberg wurde in Breslau geboren mit Eltern jüdischen Glaubens. Er studierte Rechtswissenschaften und war lange Jahre im Vorstand der Anwaltskammer Potsdam. Seit 1908 wirkte er als Stadtverordneter und wurde 1927 zum Ehrenbürger der Stadt Eberswalde ernannt. Nach dem Berufsverbot für jüdische Rechtsanwälte 1933 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht aberkannt. Er erschoss sich am 29. Januar 1936 in seiner Wohnung in der Moltkestraße (heute Schillerstraße) 21. Am 17.12.1946 wurde die Augustastraße in Ludwig –Sandberg-Straße umbenannt. 1991 sprach ihm die Stadtverordnetenversammlung erneut das Ehrenbürgerrecht zu.
Schwestern des Augusta Viktoria Heims (Rot Kreuz Schwestern)
Im Revier 33 (Grabanlage mit 27 Grabsteinen und Gedenkstein). Das Augusta Viktoria Heim verdankt seine Entstehung dem Entschluss des Vaterländischen Frauenvereins der Provinz Brandenburg, ein Mutterhaus in Verbindung mit einem Krankenhaus zu gründen, das zur Ausbildung der Schwestern in der Gemeindepflege und in allen Zweigen der Krankenpflege dienen sollte. Das Richtfest fand am 19. September 1894 statt und im Frühjahr 1895 konnte der Bau mit 36 Krankenplätzen ausgestattet seiner Bestimmung übergeben werden. Nach der Eröffnung leitete zunächst eine Rot-Kreuz-Schwester des Breslauer Augusta-Hospitals das Krankenhaus. Das Krankenhaus wurde 1938 umbenannt in Krankenhaus Kurmark. Seit dem 18. August 1991 gehört dieses Krankenhaus zur Klinikum Barnim GmbH und ist heute als Werner-Forßmann-Krankenhaus bekannt.
Rodolp Schmidt (1875 - 1943)
Im Revier 42. Rudolf Schmidt schrieb als Kreishistoriker 2 Bände über die "Geschichte der Stadt Eberswalde". Er wurde 1875 in Dillingen an der Saar geboren und kam mit 28 Jahren nach Eberswalde um im Verlagswesen zu arbeiten. Sein Interesse galt der Geschichte im Allgemeinen und der Geschichte der Stadt Eberswalde im Besonderen. 1904 veröffentlichte er die ersten Eberswalder Heimatblätter und 1905 gründete er das Heimatmuseum in Eberswalde.
Prof. Dr. Adam Schwappach (1851 - 1932)
Im Revier 41 an der Treppe. Prof. Dr. Adam Friedrich Schwappach, geboren 1851 in Bamberg, war ein Forstwissenschaftler, Geheimer Regierungsrat, Professor an der Universität Gießen, Professor an der kgl. Forstakademie Eberswalde und Abteilungsdirigent bei der preußischen Hauptstation des forstlichen Versuchswesens sowie Kommunalpolitiker in Eberswalde. Er war beteiligt an der Errichtung des Arboretums Wirty und wurde 1928 zum Ehrenbürger der Stadt Eberswalde ernannt, die eine Straße nach ihm benannte. Auf seine Schriften wird international noch heute Bezug genommen. Zu seinen Werken gehören unter anderem: Das Holz unserer Waldbäume. Wild, 1872. Grundriss der Forst- und Jagdgeschichte Deutschlands. J. Springer, 1892. Leitfaden der Holzmesskunde. 1889. Forstpolitik, Jagd- und Fischereipolitik. Hirschfeld, Leipzig 1894. Die Ergebnisse der in den preußischen Staatsforsten ausgeführten Anbauversuche mit fremdländischen Holzarten. 1901.
Friedrich Schumann (1870 - 1938)
Im Revier 41 an der Treppe. Der Stadtinspektors Friedrich Schumann schuf in seiner Schaffenszeit diverse hoch ansprechende Gärten und Parks in Eberswalde. Zu seinen Werken zählen die Neuanlage des alten Wasserfalls, die große Umwandlung der Anlage am Weidendamm mit der Schaffung eines Parks, die Anlage vor dem Neubau der Forstlichen Hochschule und vor allem der großzügige Ausbau des Wald,- und Parkfriedhofes, nach fachmännischem Urteil der damals schönste Friedhof der Provinz Brandenburg. In den Kriegs und Inflationsjahren hatte Schumann auch die Leitung der umfangreichen städtischen Gemüsekulturen im Stadtgebiet inne. Friedrich Schumann wirkte 32 Jahre für die Wald-, und Gartenstadt Eberswalde.
Robert Ardelt (1847-1925)
Im Revier 31. Robert Adelt war ein Ingenieur der gemeinsam mit seine 4 Söhnen die Robert Ardelt & Söhne Maschinenfabrik gegründet. In der späteren Ardelt Werke GmbH produzierten anfangs Gießereimaschienen und dann Ladekräne aller Art. Der patentierte Portalwippdrehkran der Firma wird noch heute weltweit verkauft. In den Zeiten des Nationalsozialismus wurden in den Ardelt Werken Panzer und Kanonen durch Zwangsarbeiter gefertigt. Nach dem Krieg hießen die Werke VEB Kranbau Eberswalde und heute wieder Kirow Ardelt GmbH.
Hasse/Kracheel/Ammon
Auf den Terrassen. Stellvertretend folgen drei Bürger der Stadt Eberswalde, die sich neben vielen anderen dem Nationalsozialismus entgegenstellten.
Franz Willi Hasse (1900-1975)
Mitglied der SPD war von Beruf Schlosser und Gemeindevertreter in Kupferhammer. Von 1933 - April 1945 war er politischer Häftling und Zwangsarbeiter. Nach 1945 bis 1949 war er Ortsteilbürgermeister in der Stadt Eberswalde.
Otto Kracheel (1901-1958)
Er war Mitbegünder der Sozialistischen Arbeiterjugend, seit 1925 Mitglied der KPD und am 11.03.1933 Spitzenkandidat zur Wahl der Stadtverordnetenversammlung. Als Mitglied der illegalen "Fritz-Pehlmann-Gruppe" wurde er 15-mal u.a. im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Nach 1945 übernahm er politische und Gesellschaftliche Funktionen, zum Beispiel als Bezirksbürgermeister im Stadtteil Ostende oder stellvertretender Oberbürgermeister.
Hans Ammon (1901 -1941)
Als Sohn des Konzertmeisters Karl Ammon geboren arbeitete er in den Ardelt Werken als Kernmacher. Schon in jungen Jahren war er Mitglied des DMV(Deutscher Metallarbeiter- Verband) und seit 1918 Mitglied der KPD. 1926 heiratete er Elisabeth Coralle aus Hohenfinow. Nach dem Verbot der KPD war er vier Monate im KZ Oranienburg und betätigte sich danach illegal in einer Widerstandsgruppe mit Fritz Pehlmann , Otto Kracheel und Walter Kohn. 1941 wurden er und seine Frau verhaftet und in das Potsdamer Gestapo-Gefängnis gebracht. Dort wurde er zu Tode gefoltert.
Ansprechpartner
Herr Jan Weber
E-Mail: j.weber@eberswalde.de
Telefon: 03334/64-685