Nachhaltigkeitspreis

Nachhaltigkeitspreis 2024 vergeben!


Nachhaltigkeitspreis 2024 für die Sanitär- und Nährstoffwende

In diesem Jahr fand die Verleihung des Nachhaltigkeitspreises am 26. September 2024 statt.
Die Auszeichnung ging an Lina Balcke für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Erstinbetriebnahme einer Pilotanlage zur Nitrifikation von getrennt erfasstem Urin: Konzeption, Durchführung und Vorschläge zur Systemoptimierung“. Diese herausragende Arbeit entstand im Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz und überzeugte die Jury, die unter mehreren Bewerbungen auswählte.
Frau Balcke setzte sich gegen zwei weitere Abschlussarbeiten durch, die sich mit der Erstellung von Hitzegefahrenkarten für die Eberswalder Innenstadt und einem ökologischen sowie ökonomischen Vergleich von Bewirtschaftungsarten dauerwaldartiger Strukturen befassten.
Die Jury hob besonders die wissenschaftliche Tiefe und das hohe Transferpotenzial von Frau Balckes Arbeit hervor. Die Preisträgerin untersuchte, wie getrennt erfasster Urin durch Nitrifizierung stabilisiert und dadurch als Dünger nutzbar gemacht werden kann. Im Rahmen ihrer Arbeit nahm sie eine Pilotanlage zur Urinaufbereitung in Betrieb und begleitete den Versuchsablauf.
Zu Beginn ihrer Abschlussarbeit stellte sie den Eberswalder Praxispartner „Finizio“ vor, der Trockentrenntoiletten betreibt, unter anderem auf Festivals und im Stadtgebiet von Eberswalde. Weiterhin vermittelt sie theoretische Grundlagen zur Thematik, darunter den Urin als Rohstoff, die Nitrifikation zur Stabilisierung und die Funktionsweise der Urinaufbereitungsanlage. Trotz einer Havarie der Anlage, die zu einem vorzeitigen Abbruch des Versuchs führte, erarbeitete Frau Balcke wertvolle Vorschläge zur Systemoptimierung auf technischer, chemischer und praktischer Ebene. Die Preisträgerin ermutigte die neuen Studieren, dass auch wenn mal nicht alles nach Plan verläuft „wichtige Erkenntnisse“ gewonnen werden können.
Ihre Abschlussarbeit ist Teil des Forschungsprojekts zirkulierBAR, das zum Ziel hat, die Zulassung von Düngemitteln aus menschlichen Ausscheidungen voranzutreiben. Die Stadt Eberswalde ist dabei Projektpartner, zusammen mit zahlreichen weiteren Akteuren. Frau Balckes Arbeit unterstützt die Entwicklung einer innovativen Methode zur Aufbereitung von Urin, wodurch Nährstoffe recycelt, Wasser gespart und die CO2- sowie Feinstaubbelastung in Eberswalde reduziert werden können.
Da die Preisträgerin zur Immatrikulationsfeier nicht anwesend sein konnte, fand die Preisübergabe zu einem späteren Zeitpunkt im Stadtentwicklungsamt statt.

Silke Leuschner, Leiterin Stadtentwicklungsamt, übergibt den Nachhaltigkeitspreis an Lina Balcke

Jetzt für den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Eberswalde bewerben!

Auch in diesem Jahr sucht die Stadt Eberswalde wieder frische und innovative Ideen für eine zukunftsfähige, nachhaltige Stadtentwicklung. Wie schon in den Jahren zuvor, ruft die Stadt Eberswalde alle frischgebackenen Absolvent:innen der HNEE dazu auf, sich mit Ihrer Abschlussarbeit für den mit 1000,- € dotierten Preis zu bewerben.

Eingereicht werden können studentische Abschlussarbeiten aller Fachbereiche, welche zwischen dem 1. September des Vorjahres und dem 31. August des aktuellen Jahres erfolgreich abgeschlossen (mindestens mit "gut") und verteidigt worden sind. Die Preisvergabe findet im Rahmen der Immatrikulationsfeier der neuen Studenten jeweils im Herbst statt.

Bewerbungen können schriftlich oder online, unter Berücksichtigung der Förderrichtlinie, bis zum 31. August des aktuellen Jahres an stadtentwicklungsamt@eberswalde.de oder im Stadtentwicklungsamt der Stadt Eberswalde, Breite Str. 39 eingereicht werden.

Hier geht es zur Richtlinie für den Nachhaltigkeitspreis.
Die dazugehörige Einverständniserklärung finden Sie hier.

Alle Informationen hier als Flyer im Überblick.

Rückblick Nachhaltigkeitspreis

Bereits zum vierten Mal in Folge wurde in diesem Jahr der Nachhaltigkeitspreis der Stadt Eberswalde verliehen. Prämiert wurde diesmal die Abschlussarbeit von Valentin Luckas, Absolvent im Studiengang Landschaftsnutzung und Naturschutz. Der Titel seiner Bachelor-Arbeit lautet „Geschützte Landschaftsbestandteile als Instrument der Klimaanpassung im urbanen Raum. Analyse anhand der Rechtslage und am Beispiel des Landschaftswasserhaushaltes von Eberswalde“.
Die zwei weiteren eingereichten Arbeiten zeigten einmal mehr das breite Spektrum und die hohe fachliche Qualität der Ausbildung unserer HNE Studentinnen und Studenten. Themen dieser Arbeiten waren zum einen die „Aufgaben und Chancen der Brandenburger Präsenzstellen beim Nachhaltigkeitstransfer“ und zum anderen „Die Identifizierung der Hebelwirkung von naturbasierten Lösungen in städtischen Gebieten aus der Perspektive tiefgreifender Hebel“ (u.a. bezogen auf Anpassung an den Klimawandel).
Die Jury wählte die Arbeit von Herrn Luckas als Gewinner aus, da sie wissenschaftlich besonders fundiert ist und eine breite Einarbeitung in mehrere Themenschwerpunkte erforderte. Zudem besitzen die Erkenntnisse der Abschlussarbeit ein hohes Transferpotenzial für andere Städte und Gemeinden.
In seiner Arbeit geht er der Frage nach, ob die Ausweisung „Geschützter Landschaftsbestandteile“ einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel leisten kann.
Die Arbeit widmet sich zu Beginn den theoretischen Grundlagen. Dabei beleuchtete Herr Luckas den Klimawandel und seinen Folgen für den Landschaftswasserhaushalt in Eberswalde und im Landkreis Barnim. Außerdem stellt er mögliche Ziele und Maßnahmen in der Klimaanpassung, insbesondere für den Landschaftswasserhaushalt vor.
Im Anschluss untersucht der Preisträger die etwas trockenen aber ebenso wichtigen rechtlichen Möglichkeiten, wie Klimaanpassungsmaßnahmen im Rahmen des Bundesnaturschutzgesetzes begründen werden können. Dabei hat er sich auf die Kategorie „Geschützte Landschaftsbestandteile“ fokussiert. Die dabei gewonnene Erkenntnis: Klimaanpassung ist zwar kein direkter Bestandteil des Gesetztes, ist aber indirekt durch andere Schutzzwecke abgedeckt.
Es folgt der Schwerpunkt der Arbeit: eine für Eberswalde durchgeführte Analyse des Landschaftswasserhaushaltes und die Überprüfung zweier bereits geschützter Landschaftsbestandteile auf ihre Wirksamkeit in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel. Mit dem Ergebnis, dass diese beiden Bereiche mit ihrem ausgeprägten Wasserrückhalt und der Verdunstungskühlung einiges zur Klimaanpassung leisten. Die Arbeit zeigt zudem weitere potenzielle Flächen im Stadtgebiet auf, die einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel leisten oder, bei entsprechender Weiterentwicklung, leisten können. Die Identifizierung dieser Flächen helfen der Stadt Eberswalde, sich weiter im Bereich der Anpassung an den Klimawandel zu engagieren. Auch das aktuell in Erarbeitung befindliche Konzept zur Anpassung an den Klimawandel wird von dieser Abschlussarbeit profitieren.

Am 23. September 2021 verlieh die Stadt Eberswalde im Rahmen der Immatrikulationsfeier der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Eberswalde. In diesem Jahr erhält Silvan Weber den mit 1.000 Euro dotierten Nachhaltigkeitspreis aus den Händen von Bürgermeister Friedhelm Boginski für seine Master-Arbeit mit dem Titel „Moore im urbanen Raum als Beitrag zum Klimaschutz: Erfassung des gegenwärtigen Zustands der Moorflächen im Stadtgebiet Eberswalde und Ableitung erster Handlungsoptionen“, die im Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz entstanden ist.
Mit seiner Arbeit setzte sich Herr Weber gegen drei weitere Arbeiten von vier Bewerberinnen und Bewerbern durch, deren thematische Bandbreite von der Zwischennutzung städtischer Brachflächen und Leerstände, über die Untersuchung der Raumwahrnehmung von Jugendlichen und deren Einfluss auf attraktiv nutzbares Raumangebot für diese Zielgruppe, bis hin zur Entwicklung neuer Kommunikationsstrategien für Führungspersönlichkeiten im Bereich der nachhaltigen Entwicklung reichte.


Die Arbeit des Preisträgers wurde von der Jury als hervorragend, wissenschaftlich sehr fundiert und mit einem hohen Transferpotential ausgestattet beurteilt. Die Arbeit von Herrn Weber widmet sich zunächst den theoretischen Grundlagen wie zum Beispiel dem Wetter in Brandenburg und Prognosen für den Klimawandel, der Entstehung der Moore in Brandenburg, der Betrachtung des Zustands der Moore sowie ihrer Bedeutung für den Klimawandel und der Anpassung an diesen. In der Folge hat der Absolvent 149 Moorflächen in Eberswalde zusammengetragen, teilweise kartiert und vermessen sowie für 130 von ihnen den Kohlenstoffspeicher ermittelt – insgesamt 580.000 Tonnen binden die städtischen Moore.


„Die Arbeit von Herrn Weber zeigt sehr eindrücklich, wie wichtig der Moorschutz für den Klimaschutz ist und das auch und vor allem hier bei uns in Eberswalde“, so Bürgermeister Friedhelm Boginski. „Gerade die praktischen Handlungsempfehlungen, wie sie Herr Weber erarbeitet hat, sind für uns als Stadtverwaltung eine besonders wertvolle Bereicherung, zumal er auch in Betracht gezogen hat, wem welche Flächen gehören“, ergänzt der Bürgermeister.

Am Mittwoch, dem 28. Oktober 2020, verlieh die Stadt Eberswalde im Rahmen der in diesem Jahr erstmals als Livestream abgehaltenen Immatrikulationsfeier an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE) den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Eberswalde.
In diesem Jahr erhält Lucie Kauffmann den Nachhaltigkeitspreis aus den Händen des Bürgermeisters Friedhelm Boginski. Ihre Master-Arbeit mit dem Titel „Bunte Vielfalt in die Stadt! Strategien zur Förderung der Akzeptanz heimischer Wildpflanzen auf öffentlichen Flächen“ entstand in dem Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz, Studiengang Regionalentwicklung und Naturschutz.
Mit Ihrer Arbeit setzte sich Frau Kauffmann gegen fünf weitere Bewerbungen aus allen vier Fachbereichen der Hochschule durch, deren thematische Bandbreite von der ökologischen Sanierung eines Mehrfamilienhauses, über Wege zur Akteurs- und Biotopvernetzung, bis hin zu neuen Formen partizipativer Demokratie reichte. Dabei zeigte sich, dass bürgerschaftliches Engagement, Partizipation und Akzeptanz wiederkehrende Inhalte fast aller Arbeiten waren.


Auch die Arbeit der Preisträgerin widmete sich ganz dem Thema der Akzeptanzsteigerung von Wildpflanzen auf öffentlichen Flächen, den sogenannten Blumen-, Blüh- oder Insektenwiesen. Nach Auswertung erfolgreich etablierter Wildpflanzen-Projekte aus ganz Deutschland, formulierte Frau Kauffmann praktische Hinweise, mit welchen Mitteln die Akzeptanz urbaner Blühwiesen bei Bürgerinnen und Bürgern aber auch weiteren Beteiligten erhöht werden kann. So tragen beispielsweise Pflanzen mit attraktivem Blühaspekt oder der vorsichtige Einsatz von Pflanzenarten, welche häufig als Unkräuter assoziiert werden, zu mehr Zuspruch seitens der Bevölkerung bei. Auch sollten stets eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und der direkte persönliche Austausch mit den Anliegern vor Ort stattfinden.
„Für unsere städtischen Blumenwiesen bietet die Abschlussarbeit eine wertvolle Bereicherung der täglichen Arbeit, insbesondere bei der Pflege und der Anlage neuer Blumenwiesen“, freut sich Bürgermeister Friedhelm Boginski. „Darüber hinaus ist diese, wie auch die anderen eingereichten Arbeiten, Ausdruck der hervorragenden Kooperation zwischen Stadt und Hochschule“, ergänzt der Bürgermeister.

Erstmals verlieh die Stadt Eberswalde am Donnerstag, dem 26. September 2019, im Rahmen der Immatrikulationsfeier an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE) den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Eberswalde. In diesem Jahr erhält Frau Yasmin Hiller den mit 1000 Euro dotierten Nachhaltigkeitspreis von Bürgermeister Friedhelm Boginski für ihre Bachelor-Arbeit mit dem Titel „Ökologische Nische Friedhof“. Sie studierte Forstwirtschaft im Fachbereich Wald und Umwelt.
Von der Jury wurde die Arbeit als wissenschaftlich anspruchsvoll, weit über das Maß einer Bachelorarbeit hinausgehend und als besonders in die Praxis übertragbar bewertet. Für die Ergebnisse hat Frau Yasmin Hiller sich ein Jahr mit der Erforschung von Flora und Fauna auf Friedhöfen insgesamt und speziell auf dem Kirchhof in Berlin-Lichtenrade beschäftigt. In dem Rahmen fanden zahlreiche umfangreiche Untersuchungen der Tierwelt statt, bei der zum Beispiel Barberfallen, Wildtierkameras und Fledermausdetektoren eingesetzt wurden. (Eine Barberfalle ist ein ebenerdig eingegrabenes Gefäß, mit dem auf dem Boden lebende Tiere wie Käfer, Schnecken oder Spinnen gefangen werden). Ergebnis der Arbeit sind auch Empfehlungen für konkrete Maßnahmen zur zukünftigen Behandlung von Friedhofsflächen. Das ökologische Potenzial der Friedhöfe kann so erhalten und gleichzeitig kostensenkend, zum Beispiel mit einer insektenfreundlichen Bepflanzung, ausgebaut werden. In ihrer Arbeit weist Frau Hiller gleichzeitig auf das Forschungspotenzial der Rolle von Friedhöfen im Zusammenhang mit dem Klimawandel hin und die Bedeutung der Friedhöfe für die Lebensqualität im urbanen Raum.

Der Preis verdeutlicht, dass die Ergebnisse der studentischen Abschlussarbeiten wichtige Impulse der städtischen Entwicklung sind und in die tatsächliche Gestaltung der Stadt einfließen. Dabei sind alle fachlichen Themen der Hochschule angesprochen: zum Beispiel Ökolandbau, internationale Forstwirtschaft, Holztechnik oder nachhaltige Unternehmensführung, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE), Naturschutz und Landschaftsnutzung.