Mobilität in Eberswalde

Im Rahmen des EU-geförderten Projekts „E-Mobility Works” ist Eberswalde eine von drei deutschen Modellkommunen, in denen Elektromobilität vorangebracht werden soll, um auch als Beispiel für weitere Kommunen zu dienen. Damit wird an die mehr als 75 Jahre alte Eberswalder Tradition des elektrischen öffentlichen Personennahverkehrs angeknüpft.

Aktionsplan Elektromobilität

Im Zuge des Projekts hat die Stadt einen „Aktionsplan Elektromobilität“ erarbeitet, den die Stadtverordneten im Dezember 2015 zur Umsetzung beschlossen haben. Dieser kann auf der städtischen Internetseite in der Rubrik Stadtentwicklung im neu überarbeiten Themenbereich Energie und Klimaschutz abgerufen werden. Der Aktionsplan bündelt Maßnahmen aus den fünf Handlungsfeldern Fuhrpark, Sharing von E-Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur, Rechtliche / Politische Rahmenbedingungen sowie Öffentlichkeitsarbeit. Ein besonders wichtiges Ziel ist es, Akteure, die im Alltag Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nutzen, für die Elektromobilität zu begeistern und das Thema so mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken.

Erste Maßnahmen die in der Stadt umgesetzt werden sollen, sind der Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur für E-Autos und E-Fahrräder, die Ablösung eines Benzinfahrzeuges durch ein Elektroauto für die Stadtverwaltung sowie eine Informationsveranstaltung für Unternehmen mit Mobilitätsbedürfnissen. Mit dem Aktionsplan bringt die Stadt Eberswalde eine weitere Maßnahme ihres beschlossenen Klimaschutzkonzeptes auf den Weg und unterstützt zudem die Zielstellung der Bundesregierung, bis 2020 eine Million E-Autos auf die deutschen Straßen zu bringen.

Ein E-Bike steht am Ladeschrank für E-Bikes am Museum Eberswalde.

Mobilität in Städten

Die Verkehrserhebung Mobilität in Städten, 1972 als „System repräsentativer Verkehrsverhaltensbefragungen (SrV)” begründet, dient der Ermittlung von Mobilitätskennwerten der städtischen Wohnbevölkerung. Damit werden einerseits wichtige Datengrundlagen der kommunalen Verkehrsplanung auf Basis eines einheitlichen Erhebungsdesigns regelmäßig aktualisiert und analysiert. Andererseits lassen sich stadtübergreifende Trends der Verkehrsentwicklung und ihrer Randbedingungen unter Nutzung großer Stichproben erforschen. 

Noch vor einigen Jahren hätte niemand den Begriff Mobilität mit Verkehr in Verbindung gebracht. Heute jedoch werden beide Begriffe synonymhaft angewendet. Beide Begriffe transportieren jedoch viele unterschiedliche Bedeutungen.

Der Mobilitätsbegriff geht sowohl auf die franz. Militärsprache des 18. Jahrhunderts (= beweglich, marschbereit) als auch auf das lat. Wort „mobilitas“ (Beweglichkeit, Schnelligkeit) zurück. Der Begriff Mobilität ist sehr facettenreich und immer von dem jeweilig gewünschten Untersuchungsmerkmal abhängig. Mobilität wird individuell in Kombination mit Selbstbestimmung, -verwirklichung und persönlicher Freiheit genannt.

Mobilität ist ausschließlich personenbezogen und beschreibt das Potential bzw. eine realisierte Ortsveränderung von Individuen. Die wesentliche Kenngröße ist die Mobilitätsrate (außerhäusige Wege je Person und Tag). Die von einer Person an einem Tag zurückgelegte Strecke wird als Mobilitätsbudget bezeichnet. Die in diesem Zusammenhang benötigte Zeit (Zeitaufwand) wird Mobilitätsbudget genannt.

Verkehr umfasst die Bewegung zwischen Standorten von Personen (Personenverkehr), Gütern (Güterverkehr) und Nachrichten (Nachrichtenverkehr, Kommunikation), mit dem Ziel der Raumüberwindung. Verkehr findet im Allgemeinen auf gesonderten Verkehrswegen sowie mit bestimmten Verkehrsmitteln statt (wobei der Nachrichtenverkehr eine Sonderstellung einnimmt). Zudem kann der Verkehr verschiedene Kategorien, wie beispielsweise nach der Beförderungsart (Massen- oder Individualverkehr), nach der Entfernung (Nah- und Fernverkehr), nach der Funktion (Pendelverkehr, Naherholungs- oder Urlaubsverkehr) oder nach Verkehrsträgern (Straßenverkehr, Schienenverkehr, Luftverkehr und Schifffahrt), zugeordnet werden.

Verkehr ist territorial- und infrastrukturell bezogen und beschreibt eindeutig bestimmbar und damit fest definierte Ortsveränderungen von Personen oder Gütern. Mit Hilfe des Verkehrsaufkommens (personenbezogenen Wege je Zeiteinheit in einem definierten Gebiet), der Verkehrsleistung (Personenkilometer je Zeiteinheit in einem definierten Gebiet) und der Fahrleistung (Fahrzeugkilometer je Zeiteinheit in einem definierten Gebiet) lässt sich der Verehr operationalisieren.

Da die Bedürfnisseite der Mobilität und die entsprechende Umsetzungsseite dem Verkehr zugeordnet werden können, wird deutlich, dass die beiden Begrifflichkeiten (Mobilität und Verkehr) sich nur schwer voneinander trennen lassen. Die Umsetzung dieser Bedürfnisse, als direkte verkehrliche Ortsveränderungen (Entfernung, benutzte Verkehrsmittel) wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst.

Mobilität und Verkehr können sowohl durch die individuellen Verkehrsmittelwahl als insbesondere auch durch eine integrierte Verkehrsentwicklungsplanung nachhaltig beeinflussen werden. Nur so können (unter anderem) die individuellen Mobilitätsbedürfnisse und auftretenden Verkehrsströme stadtverträglich gestaltet werden.