Fördermittelbescheid übergeben
Eberswalder Projekt „Kupferfertighaus“
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Historisches Zeugnis wird fit für die Zukunft gemacht. Der Stadt Eberswalde wurde am Donnerstag, dem 6. Februar 2025, ein offizieller Förderscheck überreicht. Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, übergab den positiven Bescheid zu Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)“ zur Instandsetzung des sogenannten Kupferfertighauses, Typ K „Sorgenfrei“.
Die Stadt Eberswalde ist reich an architektonisch und kulturell bedeutsamen Kleinoden. Für die Bewahrung und konzeptionelle Weiterentwicklung bauhistorisch bedeutsamer Architektur haben die Stadt Eberswalde und der Förderverein Finower Wasserturm und sein Umfeld e.V. Konzepte für das kommunale Kupferhaus in der Messingwerksiedlung entworfen. Es geht um das Erfahrbarmachen von Geschichte. Ein weiteres Puzzleteil des industriekulturellen Erbes der Stadt kann somit für die Zukunft erhalten werden. Die Planungen zur Sanierung des Kupferhauses gehen nun in die nächste Etappe.
Mit Blick auf die bewilligte Förderung verdeutlicht der Brandenburgische Infrastrukturminister Detlef Tabbert, dass „mit den Mitteln der Europäischen Union ein wichtiger Beitrag geleistet wurde, lebenswerte Städte und Gemeinden zu entwickeln, die klimafreundlich, sozial ausgewogen und wirtschaftlich attraktiv sind. Insbesondere den ,Zentralen Orten‘ und ihrem Umfeld kommt dabei eine besondere Bedeutung bei der Entwicklung des Landes und der ländlichen Räume zu. Durch die Förderungen können bedeutende Denkmale saniert werden.“
Beim „Kupferfertighaus“ der Stadt Eberswalde handelt es sich um das einzige und gleichzeitig kleinste Haus der sogenannten Kupferhausreihe aus den 1930er-Jahren, das sich noch in einem annähernd bauzeitlichen Zustand befindet. Ziel ist es, den experimentellen und modularen Hausbau der damaligen Zeit zu bewahren und das jüdische industriekulturelle Erbe zu würdigen.
„Die Stadt Eberswalde wird so in die Lage versetzt, tolle Orte weiterzuentwickeln und zu erhalten. Viele Menschen haben sich hier mit viel Herzblut aufgemacht, historische Orte neu zu denken. Indem an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet wird, unterstützt die Arbeit für diese Orte den Zusammenhalt und den Austausch untereinander“, wie Bürgermeister Götz Herrmann in seinen einführenden Worten betont.
Die Fertighäuser der Kupferbaureihe sind dem sozialen Engagement sowie dem Interesse für neue Wege des Eberswalder Industriellen Aron Hirsch zu verdanken. Sie sind gleichzeitig ein Beleg für die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Bauhaus-Architekten Walter Gropius. Die Symbiose aus Nutzen und Form sollte sich zu einer seriellen Form der Fertigung mit variabel gestaltbaren Kupferhäusern entwickeln. Das Eberswalder Kupferfertighaus vom Typ K „Sorgenfrei“ ist Teil des noch heute erhaltenen Musterensembles und war von seiner Konzeption selbst zukunftsorientiert – die Gebäude konnten mit den in ihnen lebenden Familien mitwachsen und waren beliebig erweiterbar.
Foto: "Übergabe der Fördermittelbescheide vor der Johanniskirche in Eberswalde" v.l.n.r.; Herr Pfarrer Christoph Brust, Vorsitzender des Leitungskollegiums, Evangelischer Kirchenkreis Barnim; Herr Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg und Herr Götz Herrmann, Bürgermeister der Stadt Eberswalde
© Stadt Eberswalde/Markus Mirschel